11. Die Fischer Volksschule
Mit der Zugehörigkeit zu Preußen ab 1816 trat neben vielen anderen
Veränderungen auch das preußische Schulpflichtgesetz in Kraft. Alle
Kinder sollten eine Volksschule besuchen; aber es dauerte natürlich
längere Zeit, bis die Voraussetzungen dafür geschaffen waren. Anfangs
fehlte es an Räumen und auch an den nötigen Lehrpersonen. Jeder Mann,
der etwas lesen und schreiben konnte, wurde damals als Lehrer von den
einzelnen Gemeinden angestellt.
Unregelmäßiger Schulunterricht für Fisch und Kahren war bis 1817 im
Jägerhaus in Rehlingen erteilt worden. Die Förster und Jäger im Dienste
der Warsberger hatten Jahrzehnte lang hier ihr Domizil. Das Gebäude
liegt auf der rechten Bachseite zwischen den beiden alten Hofanlagen.
Aus Gründen, die uns heute unbekannt sind, wurde der Schulunterricht
in die leerstehende „Klause“ der Pfarrkirche verlegt. Jene „Klause“, die
seinerzeit einen Eremit auf seine Kosten an die nordwestliche Seite des
Turmes angebaut hatte. Auf Pfeilern aufgesetzt klebte der Anbau am
zweiten Gewerk, der Zugang von Turm durch eine Pforte, deren Umriss
heute noch sehr gut zu erkennen ist.
Am 19. Februar 1857 beschloss der Gemeinderat Fisch den Bau eines
eigenen Schulhauses „nebst den nötigen Abtritten“ für 1.437 Taler. In
einem Gartengrundstück oberhalb des „Eimert“, das bisher dem
Schweinehirten zur Verfügung stand, durch einen Sonderhieb im Fischer
Wald finanziert, entstand ein für die damalige Zeit schmucker Neubau.
Die benötigten Bruchsteine wurden im „Schosener“ auf dem Grundstück von
Nikolaus Scheer gebrochen. Der Schweinehirt von Rehlingen (Mosel) und
sein Sohn hatten für diese Arbeit den Zuschlag erhalten. Beim Ausheben
der Fundamente stieß man auf Pflaster und Mauerwerk aus älteren Epochen.
Zunächst in einstöckiger Bauweise wurde 1891 ein Stockwerk aufgesetzt
für eine Lehrerwohnung. Über 76 Jahre war diese Schule Bildungsstätte
der Dorfjugend, eine einklassige Volksschule und bis Anfang 1930
Fortbildungsschule für die Jungmänner nach der Schulpflicht.


Durch den Verkauf des Rehlinger Hofes an das „Rheinische Heim“ in
Bonn und die Aufteilung der Acker- und Wiesenflächen in 16 bäuerliche
Siedlungen kamen plötzlich 17 schulpflichtige Kinder hinzu. Notgedrungen
musste die Siedlungsgemeinschaft eine neue Schule errichten. Die
Gemeinde stellte im Asbüsch, einer kleinen Tannenschonung, am südlichen
Ausgang des Dorfes kostenlos einen Bauplatz zur Verfügung. 1935/36 wurde
hier ein neues Schulgebäude errichtet. Die Lehrer wohnten weiter in dem
alten, 1857 erbauten Schulhaus. 1952 wurde an der neuen Schule eine
Lehrerwohnung angebaut und 1953 bezogen. 1966/67 wurde diese Schule
nochmals aufwendig renoviert.
Am 26. August 1971 begann in Fisch das letzte Schuljahr. Durch
Verfügung der Bezirksregierung wurde die Fischer Schule zum 1. November
1971 geschlossen und die Schüler sowie der Lehrer zur Grundschule St.
Marien nach Saarburg-Beurig eingegliedert.

Fischer Schülerinnen und Schüler 1902

Schüler der Volkshochschule Fisch 1907 mit Lehrer Berger

Blick ins Innere der Schule um 1926 mit Lehrer Obertreis

Aufnahme vom September 1935 mit Lehrer Frank

Fischer Schüler mit Lehrer Herrig in den 50er Jahren

Die Jahrgänge 1952 bis 1957

Gruppenbild um 1962 mit Lehrer Riss

Eine der letzten Aufnahmen in der Fischer Schule